Die teuerste Wiese von Buseck

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Manfred Buhl über die Ortsbegehung mit Bürgermeister Dirk Haas aus Sicht der Freien Wähler am 27. Mai 2017

Die teuerste Wiese Busecks (inzwischen gemäht)

Die teuerste Wiese von Buseck, so der Originalton von Bürgermeister Haas, liegt in Alten-Buseck. Gemeint ist das neue Baugebiet mit der Straßenbezeichnung „Hopfenacker“, das anlässlich der Ortsbegehung am 27. Mai in Augenschein genommen wurde. Das üppige Grün aus Kamille, Gras, Raps, Disteln und anderen Wildkräutern war damit zu erklären, dass die Zuständigkeiten für die Mäharbeiten zwischen Grundstückserwerb, Grundstücksübergang und Baubeginn wohl noch abzuklären sind. „Lange werde es nicht mehr dauern, bis die ersten Bagger anrollen. In zwei Fällen sei bereits die Baugenehmigung erteilt und in mehreren Fällen befinden sich die Architekten in der finalen Abstimmungsphase mit der Gemeinde Buseck“, so Bürgermeister Haas. Drei Grundstücke im nördlichen Bereich werden derzeit noch von der Erschließungsgesellschaft von der Vermarktung zurückgehalten, in der Hoffnung, das angrenzende Gebiet bis zum Sportplatz ebenfalls noch erschließen zu können. Eine äußerst kritische Angelegenheit mit viel Konfliktpotenzial sowohl in Sachen Sportplatzbetrieb als auch in Bezug auf Fauna und Flora. Aus der Sicht der Freien Wähler gibt es im Flächennutzungsplan von Alten-Buseck für Wohnbebauung noch durchaus andere attraktive Flächen. Diese für eine Erschließung vorzusehen erscheint sinnvoller und leichter, als den Flächennutzungsplan für ein kritisches Gebiet zu erweitern.

Dass die Ortsbegehungen in Alten-Buseck gut angenommen werden, zeigte erneut die Beteiligung von rd. 40 Bürgern. Bei dem Stopp an der Harbig-Halle überraschte Bürgermeister Haas alle Teilnehmer einschließlich des Ortsbeirats mit der Information, dass wieder ein Container-Kindergarten auf dem Tennisplatzgelände errichtet werden soll. Auf lange Sicht werde für Buseck ein weiterer Kindergarten erforderlich. Grund hierfür sei laut Haas, dass immer mehr jüngere Kinder einen Platz in Anspruch nehmen würden. Bis zu vier Gruppen würden in Buseck noch benötigt. Der Container-Kindergarten sei eine kurzfristig umsetzbare Übergangslösung, der im Einklang mit der Suche nach einem verkehrsgünstigeren Standort in Buseck stünde. Ein Kindergarten für Kinder aus allen Ortsteilen bedeutet dann aber auch, dass die Eltern ihre Kinder fahren müssen, oder dass ein Fahrdienst einzurichten wäre.

Mit der Entscheidung für den Container-Kindergarten erledigt sich dann bis auf Weiteres auch die erwartete Wohnbebauung auf dem Tennis-Terrain. Diese wäre möglich gewesen, weil der Alten-Busecker Tennisverein in einer Auflösungsversammlung beschlossen hat, das Erbpachtgelände bis zum 30.09.2017 an die Gemeinde zurückzugeben. Aus der Sicht der Freien Wähler sind die Entscheidungen und Informationen des Bürgermeisters nachvollziehbar. Ausgeschöpft ist das Entwicklungspotenzial allerdings noch nicht. Wichtig ist es aber aufzuzeigen, dass sich künftige Entwicklungen in die/den bestehenden Bebauungsplan/-pläne rund um die Harbig-Halle einzufügen haben.

Kritik aus der Jahnstraße musste sich der Bürgermeister bezüglich der neuen Buslinienführung anhören. Es werde nach dem Sankt Floriansprinzip gehandelt, wenn die Bewohner der Großen-Busecker- Straße sich über den Busverkehr beklagen, ihn aber zugleich in der Jahnstraße befürworten. Bürgermeister Haas führte aus, dass es für ihn zurzeit keine bessere Lösung gäbe und bat um Verständnis im Sinne der Allgemeininteressen.

Was die grundhafte Sanierung der Großen-Busecker-Straße, die bekanntlich die Verlegung der Buslinie auslöste, anbetrifft, so sei man dem Zeitplan etwas hinterher, man hoffe aber immer noch, die Maßnahme wie vorgesehen bis Ende 2017 abschließen zu können. Der erhebliche Vandalismus auf und um die Baustelle trage dazu bei, dass jetzt verstärkt Kontrollen vorgesehen werden. Der Bürgermeister bat in diesem Zusammenhang auch die Anwohner um erhöhte Aufmerksamkeit. Aus der Sicht der Freien Wähler wird eine planmäßige Fertigstellung der Baumaßnahme zu positiven Impulsen führen, wenn es dann im nächsten Schritt um die Erneuerung der Flußgasse gehen wird.

Im Abschlussgespräch am Alten-Busecker Kindergarten, der letzten Station des Rundgangs, standen mit der Volksbankentwicklung und den Geschwindigkeitsmessungen zwei weitere Themen im Mittelpunkt. Infolge der Errichtung des Geldautomaten im Schwarztorweg wurde über die Schließung der Alten-Busecker Volksbankfiliale spekuliert, ohne dabei zu ahnen, wie nahe Spekulation und Wirklichkeit bei einander liegen. Denn just zwei Tage später informierte die Volksbank den Ortsbeirat über eine Schließung der Alten-Busecker Filiale zum 01.07.2017. Leider wurden die politischen Gremien erst sehr spät informiert, ohne dabei noch irgendeinen Einfluss auf die Entscheidungen nehmen zu können. Für die Infrastruktur von Alten-Buseck ist die Schließung von Sparkasse und Volksbank schlichtweg eine Katastrophe und führt in der Bevölkerung zu recht zu großer Verärgerung. Hinzu kommt, dass aus der Sicht der Freien Wähler der Standort des Geldautomaten nicht besonders durchdacht wurde. Es wurde bei der Standortwahl wohl der Weg des geringsten Widerstandes gewählt ohne darauf zu achten, dass er an einer Hauptverkehrsader errichtet wurde, die erhebliches Gefahrenpotenzial enthält. Der Zebrastreifen zur Querung der Straße, um bei Edeka einkaufen zu können, ist weit weg und es bleibt fraglich, ob nicht die Nutzer des Geldautomaten dazu verleitet werden, den kurzen Weg über die Straße direkt beim Geldautomaten zu wählen.  Auch wenn Geldboten und Freiumschläge der Volksbank über die Schließung der Filiale hinwegtrösten sollen, so ist das Fehlen eines Kontoauszugsdruckers nicht zu entschuldigen.

Abschließend informierte Bürgermeister Haas noch über die regelmäßig stattfindenden Geschwindigkeitsmessungen und über die Anschaffung einer zweiten Geschwindigkeitsmesstafel, die vom Ortsbeirat Alten-Buseck beantragt wurde. Die Forderung der Rinnerborn-Anwohner auf Lärmentlastung, die auch ausdrücklichen von den Freien Wählern unterstützt wird, soll Thema bei der nächsten Verkehrsschau werden. Ziel sei es hier, zumindest nachts eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzurichten. Beim Blick auf die Busecker Nachbargemeinden wird sehr schnell deutlich, dass dort bereits gehandelt wurde. Ob Rödgen, Daubringen, Lollar und Reiskirchen mit den „Festen Blitzern“ oder Allendorf, Treis und erneut Reiskirchen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h, alle diese Maßnahmen sind Belege dafür, dass anderenorts der steigenden Belastung mit Lärm und Geschwindigkeit bereits entgegengewirkt wird. Wenn demnächst auch in Alten-Buseck – die Rinnerborner würd´s freuen.

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